Der Wetzlarer Energie-und Wasserversorger muss sich erneut vor dem Kartellamt verantworten.
Die Kartellbehörde geht zum zweiten Mal gegen die Wetzlarer Wasserpreise von 2,35 Euro pro Kubikmeter vor.
Dem Monopol-Versorger wird vorgeworfen, trotz eines verlorenen Prozesses wieder überhöhte Preise zu nehmen.
Zuletzt musste die Enwag den Wetzlarer Bürgern für zurückliegende Jahre einen Teil der Wasserkosten erstatten.
Jetzt stehen die Jahre 2009 und 2010 auf dem Prüfstand, denn ann der Preispolitik des Wasserversorgers hat sich wenig geändert.
Laut Wirtschaftsministerium gehören die Wasserpreise in Hessen zu den höchsten im Bundesgebiet.
Der bundesweite Schnitt von 1,85 Euro pro Kubikmeter wird meist übertroffen.
Die Enwag rechtfertigt ihre Wasserpreise mit der geografischen Lage Wetzlars.
Die Lage im Mittelgebirge mit tiefen Flusstälern mache die Versorgung aufwendig.
Zwischen dem höchsten und dem tiefsten Punkt im Wetzlarer Wassersystem lägen 207 Meter Höhenunterschied, diese Höhendifferenz muss mehrfach überwunden werden.
Daher müsse die Enwag mehr Pumpen und Wasserhochbehälter betreiben als andere Versorger.
Die Kartellbehörden gingen auch auf das schwierige Gelände in Wetzlar ein, sie ließen jedoch durchblicken,
dass sie den deshalb von Enwag berechneten Preisaufschlag dennoch für zu hoch hielten.
Ab 2011 soll der privatisierte Wasserversorgung wieder ein kommunaler Dienstleister werden.
Mit der Folge, dass aus den Wasserpreisen, Wassergebühren werden und diese unterliegen nicht dem Kartellrecht.