Wetzlarer Türme

Von den vier Wetzlarer Türmen gab es im ausgehenden Mittelalter nur 3 Türme, die auf das Leben in der Reichsstadt Wetzlar blickten.
burg ruine kalsmuntDer Kalsmunt, die Garbenheimer Warte und die Brühlsbacher Warte.
Die Türme sollten die Reichststadt Wetzlar schützen und für die Sicherheit der Kaufleute sorgen, die auf der „Hohen Straße“ ihre Güter von Köln über Wetzlar nach Frankfurt transportierten.
Nach dem Tode Barbarossas zerfiel die Macht der Kaiser und Könige und das Faustrecht herrschte in und um Wetzlar. Zu dieser Zeit versuchten die Territorialherren ihre Macht auszuweiten. Auch die Herren der um Wetzlar liegenden Grafschaften versuchten die reiche Stadt Wetzlar in ihren Besitz zu bringen.
In dieser Zeit standen die drei Wetzlarer Türme oft im Mittelpunkt der kriegerischen Auseinandersetzungen um Wetzlar.

Der Kalsmunt in Wetzlar wurde als Reichsburg von Kaiser Friedrich I. in der Mitte des 12 Jh. erbaut.
zu dieser Zeit sorgte ein Reichsvogt für die Sicherheit Wetzlars.

Seit 2013 führt die Philipps-Universität Marburg archäologische Ausgrabungen auf dem Burggelände rund um den Kalsmunt durch mit dem vorrangigen Ziel eine gesicherte Datierung, des Enstehungsdatums der Burganlage zu liefern.
Die ersten Grabungen fanden aber bereits in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen statt.
In den 20er Jahren wurden diese von dem Heimatforscher Carl Metz durchgeführt. Er war der Meinung, dass der aus Schalsteinquadern bestehen Turm bereits in spätrömischer Zeit errichtet wurde, blieb aber die entsprechenden Belege schuldig.

Die beiden anderen Wetzlarer Türme wurden von der Stadt Wetzlar errichtet und dienten der Verteidigung der Stadt.bismarckturm wetzlar
Zunächst waren es nur Holztürme, die dann später mit Bruchsteinen aufgemauert wurden. Beide Türme (der Bismarckturm und die Brühlsbacher Warte) waren mit Graben und Wall umgeben und ständig mit Wachen besetzt.
Von der Brühlsbacher Warte ist bekannt, dass sie 1391 von dem grafen Eberhard von Katzenelnbogen, bei einer Fehde zerstört wurde.
Dieser Turm wird aufgrund seines Aussehens auch Bleistiftturm genannt.

Die Garbenheimer Warte wurde 1901 zum Bismarckturm umgebaut und die Brühlsbacher Warte 1912 als Aussichtsturm wieder aufgebaut.

Der vierte Wetzlarer Turm steht auf dem 402 Meter hohen Stoppelberg und ist der jüngste der Türme. Der Aussichtsturm wurde 1929 von der Wetzlarer Firma Hollmann erbaut. Er ersetzte den baufällig gewordenen hölzernen Aussichtsturm der bis dahin auf Wetzlar blickte.